Biomikroskopische, lichtmikroskopische und rasterelektronenmikroskopische Befunde nach Implantation von Silikonlinsen zur Myopiekorrektur in die Hinterkammer des phaken Kaninchenauges

F. Wilhelm, A. Theurer, G. Jendral, G. Kietzmann

Zum Zwecke der hohen Myopie werden verschiedene In-traokularlinsen zur Implantation in das phake Auge emp-fohlen. Aufgabe der vorliegenden Studie war es, zu unter-suchen, welche Auswirkungen die Implantation von Sili-konlinsen in die Hinterkammer phaker Augen auf die Morphologie des umgebenden Gewebes hat sowie welche Veränderungen auf den Implantaten selbst stattfinden.

Methodik Wir implantierten bei 20 Kaninchen Silikon-Schiffchen- Linsen in die Hinterkammer des phaken Au-ges und untersuchten diese in einer halbjährigen Nachbe-obachtungszeit regelmäßig biomikroskopisch. Danach er-folgte die Enukleation und die Aufarbeitung zur lichtmikroskopischen Untersuchung der Bulbi und zur ra-sterelektronenmikroskopischen Betrachtung der explan-tierten Silikonlinsen. Die biomikroskopischen Untersu-chungen zeigten, daß diese Linsen eine relativ geringe Stabilität hinsichtlich der Lage in der Hinterkammer auf-wiesen. Außerdem wurde in allen Augen die Entwicklung einer Katarakt beobachtet. Die histologische Untersu-chung der Kaninchenaugen zeigte deutliche Umgebungs-reaktionen im Bereich des Ziliarkörpers und der Iris. Durch Luxation der Kunstlinsen in die Vorderkammer kam es in den entsprechenden Fällen zur Dekompensati-on des Hornhautendothels. Im rasterelektronenmikro-skopischen Bild ließ sich auf den explantierten Linsen nachweisen, daß eine mäßige zelluläre Reaktion auch auf diesem etablierten Linsenmaterial bei Implantation in die Hinterkammer zu beobachten war. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, daß die Linsen erhebliche Veränderun-gen im Auge hervorrufen, welche eine Verbesserung des Designs und der Strategie erforderlich machen.

Univ.-Augenklinik, Rubenowstr. 2, D-17487 Greifswald


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