Komplikationen am vorderen Augenabschnitt nach kombinierten Eingriffen (PhakoemulsifikationcPars-plana- VitrektomiecHKL-Implantation)

J. Weindler, S. Emmerich, K. Hille, S. Spang, K. W. Ruprecht

In den letzten Jahren wird die Katarakt-Operation bei ei-nem kombinierten Eingriff mit einer Vitrektomie über ei-nen separaten kornealen Zugang mit Phakoemulsifikati-on entfernt. Aufgrund des größeren Eingriffs im Ver-gleich zu einer einfachen Katarakt-Operation sind häufiger Komplikationen im vorderen Augenabschnitt zu erwarten.

Methodik Alle Patienten, die zwischen Januar 1993 und Juli 1995 an unserer Klinik operiert wurden, wurden nachuntersucht. Die Nachuntersuchung erfolgte im Mit-tel 7,8 Monate nach dem Eingriff. Die Operation wurde in folgender Reihenfolge durchgeführt: Phakoemulsifikati-on, Pars-plana-Vitrektomie, Implantation der Hinter-kammerlinse, bei Bedarf dann Gas- oder Silikonölinstilla-tion. Die Katarakt-Operation erfolgte über einen No-stitch- Tunnelschnitt. Die Untersuchungen erfolgten vor der Operation, bei Entlassung sowie im Schnitt 7,8 Mona-te nach dem Eingriff.

Ergebnisse Von 56 operierten Patienten wurden 55 Pa-tienten nachuntersucht (26 Frauen, 28 Männer). 85,7% der Eingriffe wurden primär als kombinierte Operationen geplant. Bei 14,3% wurde die Indikation zur Linsenex-traktion intraoperativ gestellt. Präoperative Befunde: Cornea guttata 3,6%, Hornhauttrübungen und Narben 17,8%, Epithelödem 1,8%. Vorderkammer: pos. Tyndall 3,7%, Erythrozyten 1,8%. Pupille: Rubeosis iridis 5,4%, Synechien 10,7%, Iris bombata 1,8%. Nachuntersuchung: Hornhaut: Trübungen und Narben 15,2%, Erosio 2,2%, Gefäßeinsprossung 2,2%, Epithelödem 4,3%. Vorder-kammer: Zellen 6,5%, Silikonöl 4,3%. Pupille: Komplika-tionen insgesamt bei 43%; Pupille entrundet und verzo-gen 30,4%, Iris capture 4,3%, Rubeosis iridis 2,2%, Iris bombata 2,2%. IOL: Zellbeschläge 21,7%. Hinterkapsel: Nachstarbildung 34,8%. Bei der Nachuntersuchung hatte sich bei 52,3% die Sehschärfe verbessert, bei 27,3% blieb sie gleich und bei 20,5% war der Visus schlechter.

Diskussion Im Vergleich zu einer einfachen Katarakt-Operation scheinen nach kombinierten Operationen gehäuft Veränderungen der Iris und Pupille aufzutreten. Dies ist einerseits auf den größeren okulären Eingriff und andererseits auf die Schwere der Vorerkrankungen zurückzuführen. Obwohl bei 52% Gas oder Silikonöl in-stilliert wurde, war die Nachstarrate nur geringfügig er-höht. Nur bei einem Patienten mußte der Tunnelschnitt zusätzlich mit einer Naht gesichert werden.

Augenklinik und Poliklinik der Universität des Saarlandes, Oscar-Orth-Str. 1, D-66421 Homburg/Saar


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