Möglichkeiten und Grenzen des „Teledioptrischen Systems" (Maculalinse) nach Koziol/Peyman. Ergebnislage nach 6 Jahren Erfahrungen mit der Methodik

E. Mitschischek, W. Beinke

Seit 1/91 arbeiten wir intensiv mit dem 1988 von Koziol und Peyman veröffentlichten „Teledioptrischen System", dessen ursprüngliche Intention die operative Rehabilita-tion bei altersbedingter Maculadegeneration – SMD – war. Bis Mitte 1996 wurden in unserem Hause dergestalt über 250 Implantate getätigt. Im Laufe der Nachbeobachtungen machte sich eine Neu-orientierung in der Zielrichtung der Behandlung unab-dingbar: IOL-Tausch bei konventionell Operierten mit mäßigem Erfolg zeigte bei den Betroffenen eine perma-nent geäußerte Verbesserung von „Lebensqualität" – selbst wenn auch dann Lesefähigkeit im Sinne des Wortes nicht erreicht werden konnte: leuchtende Farben, Ver-schwinden des „dunklen Flecks" im Sehzentrum, ein gu-tes TV-Bild … und Sicherheit in gewohnter Umgebung. So gingen wir nicht nur zur Doppelimplantation in indi-zierten Situationen über, sondern rieten diesen Schritt auch dort an, wo Lesefähigkeit – nach Vorabauskunft un-seres Simulations-Procedere – nicht zu erwarten war. Un-ter diesen „neuen Voraussetzungen, nämlich zuvorderst visuelle Verbesserung im Alltagsleben, Selbständigkeit, zu erreichen – „Lesefähigkeit" aber nicht unbedingt als „conditio sine qua non" in die Indikation einfließen zu lassen, mag die Rate derer, die – unter allen – auch wieder „lesen" können, mit ca. 30% Erfolg niedrig liegen. Im Ganzen gesehen erscheint uns auch für die Restgruppie-rung dies die derzeit effektive Rehabilitation bei Macula-leiden.

Augenabteilung KKH, Virchowstraße 8 h, D-31221 Peine


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