Unerwünschte Effekte nach PRK mittels Excimer-Laser von Myopien und myopischer Astigmatismen

H. M. Müller. G. W. K. Steinkamp, M. J. Koch, R. Richter, A. Roschen, Chr. Ohrloff

Problemstellung Die Photorefraktive Keratektomie (PRK) mittels Excimer-Laser bei Myopien und myopi-schen Astigmatismen bis zu einem sphärischen Äquiva-lent von ca. P7 dpt. stellt eine wissenschaftlich anerkann-te, sichere Methode zur Korrektur von Refraktionsan-omalien dar. Dennoch kommt es in einigen Fällen zu unerwünschten Effekten, die das operative Ergebnis und die Patientenzufriedenheit beeinflussen können.

Methodik Die bisher vorliegenden 6-Monatsergebnisse von 66 Augen und 12-Monatsergebnisse von 33 Augen von 44 Patienten, Alter 24 bis 51 Jahre, wurden in Hin-blick auf unerwünschte postoperative Effekte wie Über-und Unterkorrektur, Regression, Astigmatismusindukti-on, Dezentrierung, Verminderung der BCVA und Ver-minderung des Dämmerungssehvermögens bzw. der Blendempfindlichkeit untersucht. Es wurden Korrektu-ren mit einem sphr. Äquivalent zwischen P1,25 und P10,5 dpt. und einem Astigmatismus zwischen 0,5 und 5,5 dpt. durchgeführt.

Ergebnisse Bei 18,6% der Augen kam 6 Monate postop. zu einer Überkorrektur auf c1 bis c2,75 dpt. und bei 15,5% zu einer Unterkorrektur von mehr als P1 dpt. 5 Augen zeigten eine Regression um 1–2 dpt. auf Grund ei-ner zentralen Epithelverdickung und 3 Augen eine haze-bedingte deutliche Regression. Bei einer Korrektur < P6 dpt. erreichten 7% und bei einer Korrektur >P6 dpt. 35% (insg. 18%) der Augen postop. keine UCVA 80,5. Eine Verschlechterung der BCVA um 2 oder mehr Stu-fen hatten 6 Monate postop. 9,4% und 12 Monate postop. 6% der Augen. Im Nyktometer erreichten postop. 4,3% der Augen nicht mehr die Kontraststufe 1 : 5 bzw. 17,4% nicht mehr die Stufe 1 : 2,7. Eine postop. Astigmatismus-induktion bei beabsichtigter Astigmatismuskorrektur um 0,5 dpt. war bei 3 Augen und um 1,5 dpt. bei einem Auge zu beobachten. Eine Dezentrierung um mehr als 2 mm trat nicht auf.

Schlußfolgerung Obwohl die PRK eine sichere Behand-lungsmethode zur Korrektur von Refraktionsanomalien darstellt, sollten die Patienten ausführlich über mögliche Risiken aufgeklärt werden. Die Indikation zur PRK sollte vor allem bei Berufskraftfahrern wegen der Möglichkeit der Verminderung der Dämmerungssehschärfe nur nach sehr kritischer Abwägung gestellt werden.

Universitäts-Augenklinik, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt


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