Astigmatismuskorrektur nach perforierender Keratoplastik mittels Hornhautfadenumspannung

C. M. Klais, H. M. Müller, L.-O. Hattenbach, G. W. K. Steinkamp, Chr. Ohrloff

Problemstellung Hohe Astigmatismen nach perforie-render Keratoplastik erschweren die Möglichkeit einer guten optischen Rehabilitation des Patienten. Zur Re-duktion des Hornhautastigmatismus wurde versucht, in der frühen postoperativen Phase eine Umspannung des Hornhautfadens durchzuführen (suture adjustment).

Methodik Bei bisher 16 Patienten mit einem Alter zwi-schen 26 und 80 Jahren wurde ein bis drei Monate nach perforierender Keratoplastik bei Hornhautastigmatismen größer als 4 dpt (subjektive Refraktion, Videokeratosko-pie mittels TMS-1) ein suture adjustment in lokaler Tropfanästhesie durchgeführt.

Ergebnisse Der präoperativ ermittelte Astigmatismus von durchschnittlich 9,5B2,8 dpt wurde postoperativ sta-tistisch signifikant (p <0,0001; zweiseitiger t-Test für paarige Stichproben) auf 4,4B2,2 dpt vermindert. Der Nach-beobachtungszeitraum betrug 3 bis 22 Monate. Bei kei-nem Patienten wurde eine Astigmatismuserhöhung beob-achtet. Änderungen des flacheren Meridians betrugen im Mittel 17,19 Grad. Alle Patienten zeigten nach suture ad-justment einen höheren bestkorrigierten Visus (BCVA) als präoperativ. Operative Komplikationen wie Faden-ruptur oder Keratitis traten nicht auf. Nach Hornhautfa-denentfernung waren bei bisher 6 Patienten die Astigma-tismuswerte stabil.

Schlußfolgerung Die frühe postoperative Astigmatis-muskorrektur mittels suture adjustment stellt eine verläß-liche und sichere Methode dar. Weitere Untersuchungen der Astigmatismuskorrektur nach Hornhautfadenentfer-nung müssen Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein.

Zentrum der Augenheilkunde, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt


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