Nachstarentwicklung nach kindlicher IOL-Implantation

T. Kohnen 2 , D. D. Koch 1

Einleitung Die häufigste Komplikation nach IOL-Im-plantation bei Kindern ist die Entwicklung einer Nach-starmembran. In unserer Studie werden verschiedene operative Verfahren der Hinterkammerlinsen (HKL)-Implantation hinsichtlich einer Trübung der optischen Achse analysiert.

Patienten In einer retrospektiven Studie wurden 20 Au-gen von 15 Kindern (1,5–12 Jahre), bei denen in den letz-ten 4,5 Jahren eine Kataraktextraktion mit primärer HKL-Implantation durchgeführt worden war, nachunter-sucht. Es handelte sich um 18 kongenitale, 1 traumatische und 1 postuveitische Katarakt. Hinterkapsel und vorderer Glaskörper wurden in unterschiedlicher Weise behandelt: bei 5 Augen blieb die Hinterkapsel intakt, bei 15 Augen wurde eine hintere Kapsulorhexis vorgenommen – 9mal ohne und 6mal mit vorderer Vitrektomie. Eine Optikfixa-tion der HKL durch eine hintere Kapsulorhexis wurde bei 3 Augen mit und bei 5 Augen ohne vordere Vitrektomie durchgeführt.

Ergebnisse Nach einer Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 2 Jahren (Minimum: 1 Jahr; Maximum: 4,5 Jahre) entwickelte sich bei allen Kindern mit intakter Hinterkapsel ein Nachstar. Bei allen Patienten mit vorde-rer Vitrektomie blieb die optische Achse klar. Bis auf ei-nen Patienten (mit Optikfixation) trübten alle Patienten mit hinterer Kapsulorhexis ohne vordere Vitrektomie ein.

Schlußfolgerung Die vordere Vitrektomie nach hinterer Kapsulorhexis ist die effektivste Methode eine Trübung der optischen Achse bei kindlicher HKL-Implantation zu verhindern. Eine gleichzeitige Optikfixation hat sich nicht bewährt, um eine vordere Vitrektomie bei kindlicher Ka-taraktextraktion zu vermeiden.

Unterstützt durch ein DFG-Forschungsstipendium Ko 1595/1-1 und 1-2.

1 Cullen Eye Institute, Baylor College of Medicine, 6501 Fannin, Houston, Texas 77030, USA 2 Universitäts-Augenklinik, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt am Main


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