Kleinschnittkataraktchirurgie über einen Hornhauttunnel
kombiniert mit Macula pucker Chirurgie


S. Pavlovic, B. Dick und K.W. Jacobi

Universitäts-Augenklinik, Friedrichstr. 18, 35383 Gießen


Die Katarakt und retinale Pathologie treten bei älteren Menschen oftmals gemeinsam auf und erfordern dann ein kombiniertes Vorgehen der Vorder- und Hinterabschnittschirurgie. Dieses Video zeigt die kombinierte Katarakt- und Macula pucker Chirurgie.
Zuerst demonstrieren wir unsere Technik der Tunnelpräparation und bimanuellen Phakoemulsifikation. Eine bikonvexe Silikon-IOL mit Polypropylenhaptik wird gefaltet über den Hornhauttunnel implantiert.
Dann wird eine Standard-pars plana-Vitrektomie mit drei 3,5 bis 4 mm hinter dem Limbus positionierten Sklerostomien durchgeführt.
Der IOL-Rand erschwert durch den prismatischen Effekt die Orientierung und Instrumentenkontrolle während der vitreoretinalen Chirurgie.
Nach Entfernung des zentralen eingetrübten Glaskörpers werden stark adhärente präretinale Membranen in der Makula erkennbar. Ein stumpfer Spatel diente der Unterminierung und anschließenden Mobilisation des epiretinalen Membranrandes von der Netzhaut. Hiernach wurde die Membran vorsichtig mit einer feinen Pinzette am Rand gefaßt und von der Netzhaut losgelöst.
Die computerisierte Videokeratoskopie zeigte unter Anwendung der isodioptrischen Vergleichsdarstellung eine nur geringe postoperative Veränderung der Hornhautoberfläche.
Die erfolgreiche Kombination von Phakoemulsifikation mit Implantation einer faltbaren IOL über einen Hornhauttunnel mit der Makulachirurgie ergab einen nur geringen chirurgisch induzierten Astigmatismus und eine sehr niedrige postoperative Entzündungsreaktion.
Die visuelle Rehabilitation nach kombinierter Chirurgie wird somit vornehmlich durch die zugrundeliegende Netzhauterkrankung beeinflußt.


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