TRIPLE PROCEDURE BEIM OKULÄREN PEMPHIGOID: KERATOPROTHESE, ECCE UND HINTERKAMMERLINSE

M. Jähne
Augenklinik am Klinikum Aue/Sachsen, D-08280 Aue


Das okuläre Schleimhautpemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung bei der Bindehaut, Hornhaut und Augenlider betroffen sind. Im Stadium IV kommt es bei fortschreitender Symblepharonbildung zur Keratinisierung der vorderen Bulbusoberfläche mit Ankyloblepharon.

Patient: Bei einer 74jährigen Patientin besteht beiderseits ein Schleimhautpemphigoid. Das rechte Auge zeigt eine Phthisis bulbi mit Amaurose (Op´s: 2 x Keratoplastik, Cataract- und Entropium-Op). Links defekte Projektion, Stadium IV (Keratinisierung, Ankyloblepharon). Induktion: Möglicherweise mehrmals Kryoepilation wegen Trichiasis.

Methode: Nach einer Mundschleimhautplastik zur Symblepharonlösung am linken Auge im Novemberer 1994 erfolgte im Februar 1995 eine Triple procedure mit einer Keratoprothese. Die wichtigsten Op-Phasen werden im Film wie folgt festgehalten:

1 ) Schleimhaut- und Symblepharonlösung, Darstellung der Hornhautmitte,
2) Extracapsuläre Cataractextraktion und HKL-Implantation,
3) wegen Hornhautlamellierungschichtweise Naht,
4) Anpassung der lyophi1isierten Sklera,
5) Trepanation und Implantation einer Keratoprothese nach CARDONA, modifiziert nach DEUTSCHMANN, mit Berechnung auf Emmetropie,
6)Epikorneale Befestigung der Keratoprothese,
7) Bindehautplastik.

Ergebnis: Nach 2 weiteren Bindehautplastiken kommt es zur festen Ein- heilung der Keratoprothese. Visus nach 7jähriger praktischer Blind- heit L. SF: sc 0,2 p, SN: + 3,5 sph. Nieden 6 Text.

Schlußfolgerung: Die Therapie der Wahl beim okuären Pemphigoid Stad. IV mit Cataract ist nur der alloplastische Hornhautersatz mit gleich- zeitiger ECCE mit HKL. Schleimhautplastiken sind vor und nach Kerato- prothesen-Implantation erforderlich.


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